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Read hereIn the summer of 2023, the Lucerne Festival Orchestra, the de luxe orchestra, which was introduced to the public for the first time on 14 August 2003 under the baton of Claudio Abbado, celebrates its 20th birthday. We asked our audience: What stories and images do you associate with the Lucerne Festival Orchestra? Which concerts are unforgettable to you?
Für mich ist das Lucerne Festival Orchestra eines der besten der Welt, wenn nicht das beste. Gerne erinnere ich mich an die Zeit des Orchesters mit Abbado zurück. Diese Musik, die er mit ihm hervorbrachte, war unglaublich! Vor allem ein Erlebnis bleibt mir unvergessen in Erinnerung. Am Schluss der 9. Symphonie von Mahler, welche ganz ruhig aufhört. Diese totale Stille, dieses unglaubliche Nachklingen der Musik hat so lange gedauert, bis Abbado die Stille freigab zum explodierenden Applaus wie immer nach seinen Konzerten. Das war sehr eindrücklich. Aber auch das Musizieren mit Chailly mit diesem Orchester ist wunderbar. Zu sehen, mit welcher Freude und Vergnügen dieses Orchester spielt, ist einfach einmalig! Ich hoffe, dies dauert noch lange so weiter.
– Rosemarie Haegi, Adligenswil CH
Of all the wonderful Lucerne Festival Orchestra performances I've witnessed the greatest were both 9th symphonies.
My very first concert at the KKL was Claudio Abbado and his superlative orchestra performing Mahler 9 at the KKL in 2010. It was a symphony that had captivated and moved me over many years but the interpretation and playing that evening was at another level of musicianship.
Perhaps though the emotion of Abbado's last Lucerne Festival Orchestra concert in 2013 playing Bruckner 9 was even greater. As they played the heart-rendering final movement we all realised this was probably the last time we would experience this supreme musical marriage.
– David Kershaw, London
Claudia Abbado hat als Schöpfer seines ergreifenden «Orchesters der Freunde» und insbesondere als Mensch die Herzen der Luzernerinnen und Luzerner und der Klassikfreunde erreicht. Seine Konzerte mit dem Lucerne Festival Orchester setzten neue Massstäbe, berührten und hallen bis heute nach – im Besonderen auch bei uns Mahlers Neunte.
Mit dem sympathischen wie nahbaren Maestro aus Mailand fühlten wir Luzerner uns verbunden. Wir vertrauten ihm und gaben ihm immerfort die «carte blanche» … bis hin zur Innengestaltung unseres KKL-Konzertsaales.
Bleibend sind auch die persönlichen Begegnungen mit den «Amici di Claudio», welche treu ihren Star von Konzert zu Konzert begleiteten und ihm nach der Aufführung mit Bravorufen und Blumenregen beglückten. Italianità vom Feinsten!
Und schliesslich bleibt unauslöschlich der anhaltende Applaus für Claudio Abbado, welcher nach einem Konzert nochmals alleine auf die Bühne zurückkehrte, nachdem das ganze Orchester bereits abgetreten war.
Claudio Abbado war und bleibt für uns und für viele eben ein «Toscanini unserer Zeit»!
– Beni and Marina Etienne-Turchi, Lucerne
C’est avec un grand plaisir que, depuis 20 ans, nous revenons chaque été au festival de Lucerne. Sans Lucerne, notre saison estivale ne serait pas réussie !
La 2ème symphonie de Mahler sous la baguette de Claudio Abbado reste pour nous un moment inoubliable, tant l’émotion fut à son comble, et palpable, avec les larmes du Maestro Claudio, et le long silence recueilli qui a suivi la note finale… Ce fut le premier de nombreux concerts où nous avons apprécié le son unique et magnifique de l’orchestre du festival, où les pupitres de l’orchestre sont en osmose parfaite avec leur chef.
Nous sommes heureux que l’aventure initiée en 2003 se poursuive et que le festival continue à nous faire partager de purs moments de musique, avec tant de grands musiciens et de grands chefs… Merci à Riccardo Chailly qui conduit aujourd’hui ce merveilleux orchestre ! Merci à tous ceux qui font vivre ce magnifique festival !
– Barbara et Dominique Grenet, Reims.
Im Sommer 2003 machte ich ein Praktikum in der PR-Abteilung von Lucerne Festival und hatte somit das grosse Privileg bei der ersten Orchesterprobe des Lucerne Festival Orchestras dabei zu sein sowie das Concert de Gala und Mahlers zweite Sinfonie im Konzertsaal des KKL zu erleben.
Besonders eingeprägt hat sich meine Erinnerung der ersten Aufführung von Mahler 2. Im Konzertsaal war die Vorfreude und Neugierde des Publikums zu verspüren. Es waren auch viele hochkarätige Gäste anwesend. Ich kann mich gut daran erinnern, dass Mariss Jansons im Publikum sass. Und dann ging das Konzert los und die "Magie" setzte ein: Das Orchester, die Solistinnen, der Chor und der Maestro wurden zu einer Einheit, die gemeinsam das ergreifende Werk in unglaublich nuancierter Form erklingen liess. Obschon draussen die Temperaturen jenseits der 30°-Schwelle lagen, hatte ich während grosser Teilen des Konzerts Hühnerhaut.
Mein Glück war es, dass ich im Anschluss an dieses Praktikum für einige Jahre bei Lucerne Festival tätig war und so in den Genuss vieler weiteren unbeschreiblichen Konzerterlebnisse kam.
– Michele Paparone, Zürich
Over more than six decades, I have had the privilege of working with many of the world’s greatest classical artists. Spending each summer in Lucerne gave me the opportunity of attending many concerts with Claudio Abbado and his internationally hand-picked musicians of the Lucerne Festival Orchestra. For me, they represented the pinnacle of musical excellence, a standard they continue to uphold under the leadership of Riccardo Chailly.
– Lilian Hochhauser, London
Es war der 8. August 2008. Nachdem ich 13 Jahre zuvor mit meiner Leica Schwarzweiss Fotos an den Musikfestwochen für das Luzerner Tagblatt realisiert hatte, stand ich nun, ausgerüstet mit einer Nikon Digitalkamera im Auftrag des Lucerne Festival auf dem Seitenbalkon links im neu erbauten weissen Saal des KKL. Natürlich mit etwas Herzklopfen, denn auf der Bühne stand Claudio Abbado mit seinem Lucerne Festival Orchestra und probte die Symphonie fantastique von Hector Berlioz. Ich war gebrieft, wie der Maestro gerne fotografiert werden will. Mit einem freundlichen Lächeln an die Musiker, welche aus der ganzen Welt angereist waren, war die Vorfreude und höchste Konzentration bis hier oben zu fühlen. Die ersten Klänge zu Beginn des Festivals sind immer wieder ein tiefes Erlebnis. Es war der Auftakt für einen Monat intensiver, beglückender Arbeit. Alle im Saal waren nun hellwach. Ich hatte meine Kamera auf einem Einbeinstativ montiert und in einen eigens angefertigten Ledersack gehüllt um das Geräusch des Spiegelschlags zu dämpfen. So begann ich hoch konzentriert zu arbeiten. Darauf achtend, nicht in eine Klangpause zu klicken. Es galt zudem, den richtigen Augenblick intuitiv zu erfassen. Wie bewegt sich der Maestro, was sind seine ausdruckstärksten, ihm eigenen Gesten. Wie seine Mimik. Auch sollten die Bögen der Streicher ihn nicht unglücklich optisch treffen. So ging dies Aufnahme um Aufnahme und ich vergass die Zeit. Plötzlich jedoch unterbrach der Maestro seine Arbeit, wandte sich mir zu, um mit einer schnellen Handbewegung anzudeuten dass es wohl genug sei. Mein erster offizieller Auftrag für das Lucerne Festival und ich hatte die Probe gestört. Was für ein Schreck. Die Musiker erhoben sind für eine Pause. Als ich etwas verdattert auf den Gang hinaus trat, kam mir eine Musikerin entgegen. Sie hätte meine Reaktion wahrgenommen auf die Geste von Claudio Abbado und sagte mir, dass ich da wohl etwas falsch verstanden hätte. Ich war eingeladen, nach der Pause herunter zu kommen um aus der Perspektive des Orchesters weitere Aufnahmen zu machen. So stand ich dann erleichtert bald zwischen Pauken und Harfen und hatte eine phantastische Perspektive entgegen aller Vorgaben. So gelang mir dieses Foto, welches dem Maestro sehr gefiel. Es ziert nicht nur eine Sammelbox der gesammelten Sinfonie Edition aus dem Hause «Deutsche Grammophon», sondern hing als grosses Plakat im Foyer des «National Centre for the Performing Arts» in Beiijing anlässlich der Tournee des Lucerne Festival Orchestra im Jahre 2009, welches ich fotografisch begleiten durfte. So erlebte ich bis heute den Zauber und die ausserordentliche Qualität dieses Orchesters in zahlreichen unvergesslichen Sternstunden.
– Peter Fischli, Fotograf Lucerne Festival
Among the 20 most memorable concerts I have heard in my life, I think the Lucerne Festival Orchestra and Claudio Abbado would have supplied at least five of them. Quite simply, their performances together, of Mahler and Beethoven in particular, touched heights of sublimity and nobility that were unparalleled in my experience. In part that was because Abbado handpicked such wonderful musicians – not just the established stars of top orchestras around Europe, but also the young players who sat alongside them. But also there was this feeling of total mutual love between players and conductor – a feeling that was evident to every listener as well. For Abbado’s British fans, of whom there were many, there was a special thrill when he brought the Lucerne Festival Orchestra to the BBC Proms: a performance of Mahler’s Third Symphony that mesmerised 6,000 people in the Royal Albert Hall and will never be forgotten by those lucky enough to have heard it.
– Richard Morrison, Chief Culture Writer The Times, London
Wenn es so einfach wäre, die unvergesslichen Erinnerungen an die Konzerte von Claudio Abbado mit dem LFO in Worte zu fassen, wären die Erlebnisse nicht das gewesen, was sie wirklich waren, nämlich tief bewegende Momente, die den Zuhörer weit über den Schlussakkord hinaus durch seine Magie in Bann hielten und in eine ausserirdische Sphäre versetzten. Wie die unvergesslichen letzten Takte im ergreifenden pppp des Adagio der 9. Mahler ins Ewige überleiten, so bleibt die Erinnerung an Abbados Auftritte zeitlos.
– Urs Karmann, Bergdietikon CH
Attending concerts of the Lucerne Festival Orchestra on a regular basis between 2007 and 2019 has been among the greatest musical experiences of our lives. This is simply the most stunning orchestra in every way. Its virtuosity is obvious but more important is the range, sensitivity and, above all, the cohesiveness among the players. The participation of the Mahler Chamber Orchestra at its core is so important.
It is so difficult to pick out highlights. For us, however, two overwhelming performances stand out in our memories. Both are Mahler symphonies; both were conducted by Claudio Abbado but they took place in two very different concert halls. The first was the performance of Mahler 3 at the BBC Proms in London in August 2007. The scale and spaciousness of the hall, with its capacity of over 5000 seats, facilitated a performance of unbelievable impact both in the singing and, especially in the wonderful final movement with its terrific trumpets soaring into the huge space. The other performance was of Mahler 9 in Lucerne in 2010. Again, the same qualities pf playing but with such an immensely emotional ending after which the silence seemed to last for ever. What life enhancing experiences for us which will remain with us forever.
– Peter and Valerie Dicken, England
2019年我曾有幸作为巡演经理与琉森音乐节管弦乐团一起在北京、上海以及深圳进行巡演。对于我来说在北京国家大剧院的经历是最为难忘的一场马勒第六交响曲。这一场演出在夏伊先生的带领下,让我感受到了马勒音乐所带来的冲击力!在深圳的演出同样让我难忘,难忘的是柴可夫斯基第四交响乐所带来的音乐价值,同时也难以忘记在结束后夏伊大师与每一位音乐家依依分别的画面。希望在不久的将来,夏伊先生可以再次带领琉森音乐节管弦乐团来到中国演出。
– Paul Liu, Shanghai
Die Mahlersymphonien unter Leitung von Claudio Abbado zählen zu meinen schönsten Erinnerungen des Lucerne Festivals! 🙏🏻🧑🎨
– @heribertelzer, Instagram
– Karin Schneider-Böcker, Deutschland
Unvergesslich sind die vielen wunderbaren Konzerte im KKL, aber vor allem meine eindrücklichen Begegnungen mit den grossartigen Musikern off-stage. Ich durfte mehrmals mit dem Lucerne Festival Orchestra auf Tour gehen und habe viele Musiker als Privatpersonen kennengelernt – beim Essen, an der Bar, in tiefgründigen Gesprächen. Ihre Passion, Emotionen und Energien zum Klingen zu bringen, hat unglaubliche Kraft. Zugleich ist da diese Disziplin, die Gabe zuzuhören und Seelen zu berühren, wie ich es selten erlebt habe. Ich gratuliere und freue mich auf weitere 20 gemeinsame Jahre.
– Thomas Abegg, Freienbach CH
在2009年,阿巴多先生带领琉森音乐节管弦乐团来北京演出,充满热情地演奏了马勒的第一交响曲,奏响了“扬帆起航”之音。2019年夏伊先生携乐团访华演出,再次充满活力地奏响“琉森之声”。现场 音乐会的魅力始终令人沉侵,那种渗透的力量直击人的灵魂深处。
琉森乐团的艺术能量与生命活力,在舞台上展示出的精湛技术与澎湃的表现欲望形成完美融合。我想,这是乐团全体成员—指挥、演奏家及幕后管理人员多年如一日的勤奋与坚持,使乐团在音乐的 道路上持之以恒,热情向前。
马勒曾认为,音乐之声如宇宙的音响。作曲家的作品由琉森乐团在一次次的演奏中反复表达,如同宇宙包藏万物,带给听众以跨越时空的碰撞与容纳。希望琉森乐团今后有更多的机会访华演出。
而我和许多琉森乐团的乐迷朋友们,将始终在最近距离的现场期待并见证。就像我们第一次相遇及其后 的每一次相遇!
– 北京大学 音乐教授 马清 (Ma Qing, Professor of Music, Peking University)
What happened there?
On Saturday, 13 August 2016 I had the most impressive, rewarding artistic experience in my life -not only in music but in any other expression.
Although the Eighth is not my favorite of Mahler’s symphonies, at that concert it was all a matter of emotions; it was very moving, even shocking, breathtaking – literally –, I wasn't even able to stop weeping. But the left side of my brain demanded explanation: I've listened to music all my life, I've listened to the Eighth live many times, so what happened there?
Then I read almost all the critics' reviews and the conclusion is obvious: what happened was the magic of the Lucerne Festival Orchestra with Ricardo Chailly (and of course the choruses and the soloists) at the KKL. So, for its 20th anniversary I need to say that I'm very grateful to the orchestra, because not until now have I realized that music can be what I experienced. There is never an all-time favorite composition, but for me, at the moment, there’s a very specific one: the Eighth, but with the Lucerne Festival Orchestra, and from my exact seat at the KKL .
Beauty at its most.
– Jose L. Palma, Mexico
Das Zuhören bei einer Probe des Lucerne Festival Orchestra von Bruckners 5. Sinfonie wirkt bei mir wie ein Schlüsselerlebnis mit dem Orchester und vor allem dem Dirigenten Claudio Abbado. Sein absolut bescheidenes Auftreten, gekleidet vielleicht wie ein Bewohner von Sils Maria, wo er begraben liegt, und sein entsprechend schauloser Umgang mit dem Orchester, in dem ich dann Sabine Meyer mit Ensemble entdeckte; zusätzliche Begeisterung als Liebhaberklarinettist! Wenig später waren diese Probeneindrücke Begleiter bei den Proben von Bruckners 5. in unserem Laienorchester ensemble conbrio.
Ein (wenn nicht das) musikalisches Gipfelerlebnis war das Gedenkkonzert im KKL etwa ein Vierteljahr nach Abbados Tod. Einer Einladung dazu haben wir dieses Erlebnis zu verdanken. Der einleitende Satz aus Schuberts Unvollendeter mit dem Geist Abbados im Raum als Dirigenten, das Violinkonzert von Alban Berg mit Isabelle Faust als Solistin und schliesslich der tief berührende letzte Satz aus Mahlers 3. Sinfonie liess nicht nur unsere Augen nicht trocken sondern auch die vieler Musiker, die sich umarmten. Der Eindruck war im Tiefgang verstärkt, da wir einen Monat nach Abbados Tod Mahlers 3. Sinfonie mit unserem ensemble conbrio selbst durchleben durften.
Und nahezu 5 Jahre später war nun wieder der Berg-Eindruck aus Abbados Gedenkkonzert Begleiter bei der eigenen Berg-Musiziererfahrung.
Ich erlebe die Luzern-Musikerfahrungen als traumhafte Verstärker meiner eigenen Musizierlebnisse.
– Helmut Kennerknecht, Eisingen D
Oggi (26.06.2023) sarebbe stato il 90°compleanno di Claudio. Dieci anni fa ha diretto il suo ultimo concerto al festival estivo di Lucerna, con la Lucerne Festival Orchestra: indimenticabile addio che ci lega per sempre a quel luogo magico, il KKL, e all'orchestra che lui ha voluto, orchestra splendida, duttile e abituata a "fare musica insieme", patrimonio di talento, di studio e dedizione che è riuscita a mantenere anche dopo di lui. Un abbraccio grato a tutti voi!
– Attilia Giuliani, co-fondatrice del Club Abbadiani Itineranti
Es ist schwer in einfachen Sätzen das auszudrücken, was einem sehr wichtig ist und noch dazu mit vielen Emotionen verbunden ist! Wir waren von Anfang an von der Idee von Michael Haefliger und Claudio Abbado begeistert, ein «Orchester der Freunde» zu gründen. Der grossartige Entscheid brachte danach so viele bekannte und erstklassige Musiker zusammen, die uns und vielen Leuten aus der ganzen Welt zu einmaligen Konzerterlebnissen verhalfen. Die Ausstrahlung der Musiker, die sich jedes Jahr zum gemeinsamen Musizieren trafen, war beeindruckend – eine einzigartige Welt.
Wir hatten auch grosses Glück auf der letzten Tournee des Lucerne Festival Orchestra mit Claudio Abbado dabei zu sein. Welche Emotionen kommen uns bei der Erinnerung daran hoch – unvergesslich!
Darüber kann man gar nicht schreiben. Die Erlebnisse durch alle Konzerte des Lucerne Festival Orchestra mit Claudio Abbado sind so ein unvergesslicher Reichtum und ein bleibendes Glücksgefühl das wir in uns für immer behalten werden.
Das musizieren mit diesem Orchester war 10 Jahre lang ein Lebenselixier für seinen Gründer Claudio Abbado! Es bleibt unsere grosse Dankbarkeit an Claudio Abbado und dem Orchester!
Und das Leben geht weiter – so auch die Tradition des Lucerne Festival Orchestra. Wir sind alle glücklich darüber. Der Zusammenhalt und die Freude des Orchesters zu gemeinsamen Musizieren ist ungebrochen. So können viele Musikliebhaber weiterhin den Klangreichtum dieses Orchesters geniessen.
– Andrijana und Bernhard Breitschaft, Luzern
I missed many historic Mahler's performances played by the Lucerne Festival Orchestra and directed by Abbado (the video of Mahler’s 2nd is superb, but I wasn't there); I attended Mahler's 4th in person, that was less remarkable. But I fully enjoyed the "maestro" with the Simón Bolívar Orchestra, especially the Lulu Suite (with Anna Prohaska) and the fantastic Patetica (Thchaikovsky 6th), with the "silenzio" after the last movement that lasted long minutes of intensity. I was sitting just behind Abbado, in the court behind the stage, and could live the intensity of his expression – while there was perfect silence.
With my wife, we came to Luzern many times, as part of the "Abbadiani Itineranti" group led by Attilia Giuliani ("itinere" means travelling in Latin, and we did travel a lot throughout Europe while Abbado was banned from la Scala). Days in Luzern were remarkable, with long hikes in the days and concerts at nights at KKL. I will mention two other concerts: Stockausen's Gruppen, that I could attend three times, always choosing a different position in the squared court, a remarkable discovery experience. And Barbara Hannigan's late show, with her Ligeti's Macabre final (but the entire concert was super, an unexpected present at the end of a long day). Will come back soon!
– Stefano Ceri, Professor, Politecnico di Milano
Kaum zu glauben, dass es in diesem Sommer 20 Jahre her sein soll, dass das Lucerne Festival Orchestra sein erstes Konzert gegeben hat.
Ich hatte das grosse Glück, vom Anbeginn dabei sein zu dürfen – und die Konzerte gehören zu dem eindrücklichstem was ich je erlebt habe.
Claudio Abbado hat sich hier einen Traum erfüllt, hat viele Musiker versammelt, die teils aus grossen Orchester kamen, teils als Solisten tätig waren und noch nie in einem Orchester gespielt hatten – aber für ihn kamen sie alle nach Luzern. Das Orchester bestand nur aus «Claudios Freunde» und dieses aussergewöhnliche Projekt erbrachte das «Wunder von Luzern» (wie es in einer Zeitung stand). Der Vergleich mit dem Fussball ist nicht neu: was beim «Dreamteam» dort oft nicht funktioniert, klappte hier auf Anhieb! Abbado hatte volles Vertrauen in seine Musiker, so dass er manchmal die Zügel lockerlassen konnte.
Allerdings begann das erste Konzert mit einer Überraschung – da zum Auftakt ein Abschied stand: Wotans Abschied aus Wagners «Walküre». Das ganz grosse Erlebnis der ersten Saison war eh das letzte Programm: Mahlers 2. Symphonie. Ich kann ohne Zögern sagen, dass dieses Konzert der absolute Höhepunkt meines inzwischen recht langen Lebens war. Ich bin unendlich dankbar, dies erlebt haben zu dürfen.
Fortan trafen sich alle Gleichgesinnte jeden Sommer in Luzern. So etwas wie das Lucerne Festival Orchestra hat kein anderes Festival, auch wenn andere Festspiele nominell ein Orchester ihr Eigen nennen. So wie früher nach Salzburg pilgerten wir jetzt nach Luzern und neue Freundschaften wurden geschlossen. Wir hörten viele Werke der Musikliteratur – von Bach bis Nono. Aber der Kern blieben die Werke von Mahler. Wenn man noch etwas herausgreifen sollte; die Aufführung von Mahlers 9. Symphonie wird nie jemand vergessen der dabei sein durfte. Ebenso Abbados allerletztes Konzert, wo er die unvollendete 9. Bruckner dirigierte.
Es bildeten sich bald viele Traditionen und Rituale. Die italienischen Abbadiani hatten die Sitte eingeführt, nach dem letzten Konzert Blumen zu werfen und das übernahmen wir von ihnen. Wir waren der Festspielleitung sehr dankbar, dass sie das gestattete und im Laufe der Jahre perfektionierten wir den Ablauf. Ab 2005 kamen die Tourneen im Herbst dazu und kein Opfer war uns zu gross: wir mussten dabei sein!
Nicht unerwähnt bleiben darf das Gedenkkonzert für Abbado, auch wenn es mir sehr schwer fällt darüber zu schreiben. Es war, auf einer ganz anderen Ebene, ein einmaliges Erlebnis. Die Zusammenstellung des Programmes war genial, da sie die wichtigsten Schwerpunkte Abbados berücksichtigt hat und die Ausführung hoch emotional. Auf einer ganz anderen Art war auch dies ein Konzert, das niemand vergisst der dabei war.
So blicke ich mit grenzenloser Dankbarkeit auf all das zurück, was mir in diesen Jahren beschert wurde: unerreichte Konzerte, viele nette Bekanntschaften und neue Freunde, lustige Erlebnisse, unerwartete Begegnungen, viele Reisen sowie ein Schatz von Erinnerungen von denen ich jetzt zehren kann. Danke, Claudio Abbado!
– Eine Alt-Abbadiani, Deutschland
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