Vita

Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja wurde 1977 im moldawischen Chişinău als Tochter eines Musikerpaars geboren — die Mutter spielt ebenfalls Geige, der Vater das Cimbalom. 1989 emigrierte die Familie nach Wien, wo Kopatchinskaja als 16-Jährige ihr Studium an der Musikuniversität aufnahm. Vier Jahre später wechselte sie an die Hochschule der Künste nach Bern und schloss dort ihre Ausbildung bei Igor Ozim ab. 2002 erhielt sie den «Credit Suisse Young Artist Award». Seither arbeitet Patricia Kopatchinskaja mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem London Symphony Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic oder dem Mahler Chamber Orchestra zusammen und sorgt mit ungewöhnlichen, oft radikalen Interpretationen für Aufsehen. Ihr Ziel ist es, ins Innere der Musik zu gelangen und ihre Bedeutung für das Hier und Heute zu ergründen. Dabei haben die Werke des 20. und 21. Jahrhunderts für sie oberste Priorität. Immer wieder entwickelt sie inszenierte Konzerte wie etwa die Programme Dies irae, Bye-Bye Beethoven oder Les Adieux. 2023 brachte sie mit dem Regisseur Herbert Fritsch das Dada-Projekt Vergeigt am Theater Basel heraus. Kopatchinskaja, die 2017 «artiste étoile» bei Lucerne Festival war, ist der Camerata Bern als «artistic partner» und dem SWR Experimentalstudio als «associated artist» verbunden. 2023/24 war sie Residenzkünstlerin am Londoner Southbank Centre, am Wiener Konzerthaus sowie in der Essener Philharmonie und kuratierte bei der Dresdner Philharmonie das Festival «Golden De­cade». Für ihre mehr als dreissig CDs wurde Kopatchinskaja u. a. mit dem International Classical Music Award, dem Prix Caecilia und dem Recording of the Year Award des Magazins Gramophone ausgezeichnet. Ihr Album Death and the Maiden mit Werken von Dowland bis Kurtág gewann 2018 den Grammy. Zuletzt erschien im Januar 2024 die CD Take Three, für die sie mit dem Klarinettisten Reto Bieri und der Pianistin Polina Leschenko Werke von Poulenc, Schoenfield, Bartók und Nichifor einspielte.

Debut bei Lucerne Festival am 7. September 2002, als sie das Sibelius-Konzert mit den Wiener Philharmonikern unter Mariss Jansons spielte.

August 2024