Der britische Cellist Steven Isserlis, 1958 in London geboren, studierte bei Jane Cowan am International Cello Centre und bei Richard Kapuscinski am Oberlin Conservatory of Music. Seit rund vierzig Jahren tritt er weltweit als Solist und Kammermusiker auf. Zu den Höhepunkten der letzten Spielzeiten gehörten für ihn Konzerte mit dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Orchestra of the Age of Enlightenment und dem Los Angeles Philharmonic, mit den Wiener Philharmonikern bei der Salzburger Mozartwoche oder mit dem London Philharmonic unter Vladimir Jurowski bei den Dresdner Musikfestspielen. Regelmässig arbeitet Steven Isserlis mit renommierten Kammerorchestern wie dem Mahler, dem Australian, dem Scottish und dem St. Paul Chamber Orchestra zusammen, wobei er häufig auch die musikalische Leitung übernimmt. Kammermusik spielt er u. a. mit Joshua Bell, Isabelle Faust, Janine Jansen, Tabea Zimmermann, Jeremy Denk, Steven Hough, Alexander Melnikov, Olli Mustonen und Dénes Várjon. Isserlis’ Repertoire und seine Interpretationen spiegeln die Vielfalt seiner Interessen, die sich von der historisch-informierten Aufführungspraxis über die Romantik — und namentlich das Schaffen Robert Schumanns — bis zur zeitgenössischen Musik spannen. So brachte er neue Werke von John Tavener, Thomas Adès, Wolfgang Rihm, David Matthews und György Kurtág zur Uraufführung. Mit grosser Leidenschaft widmet sich Isserlis auch speziellen Konzerten für Kinder; er verfasste die Kinderbücher Warum Händel mit Hofklatsch hausierte und Warum Beethoven mit Gulasch um sich warf. Als Autor ist er ausserdem für Tageszeitungen, Fachzeitschriften und Radiosender tätig. Seine reiche Diskographie umfasst Musik aus drei Jahrhunderten, von Bach bis zur Gegenwart. Sein jüngstes Album No Longer Mourn for Me mit Werken von Tavener wurde mit dem BBC Music Magazin Award 2021 ausgezeichnet. Steven Isserlis ist Träger des Robert-Schumann-Preises; 2017 erhielt er den Glashütte-Preis der Dresdner Musikfestspiele.
Bisher ein Auftritt bei Lucerne Festival: Am 17. März 2002 interpretierte Steven Isserlis hier das Cellokonzert von Dvořák; es spielte das Orchestre des Champs-Elysées unter Philippe Herreweghe.
Juli 2021