Der Tenor Stephan Rügamer stammt aus Kempten im Allgäu. Er studierte zunächst Schulmusik in Würzburg, doch entschied er sich dann für die Gesangsdisziplin und liess seine Stimme an der Musikhochschule Lübeck bei James Wagner und Günter Binge ausbilden. Am Lübecker Theater, wo er von 1996 bis 1998 fest engagiert war, begann er seine professionelle Laufbahn im Fach eines lyrischen Tenors mit Mozarts Don Ottavio und Belmonte, Alfredo in Verdis La traviata oder Alfred in der Fledermaus. 1999 wurde Rügamer an die Deutsche Staatsoper Berlin verpflichtet, der er bis heute angehört. Dort gestaltete er anfangs Rollen wie den David in Wagners Meistersingern, den Macduff in Verdis Macbeth, den Tamino in Mozarts Zauberflöte oder den Narraboth in Strauss’ Salome; allmählich aber entwickelte er sein Profil hin zu dramatischeren Partien, darunter der Rakewell aus Strawinskys The Rake’s Progress, der Erik aus Wagners Fliegendem Holländer oder der Loge im Rheingold, den er auch an der Mailänder Scala interpretierte. 2013/14 sang Rügamer unter der Leitung von Simon Rattle den Tichon in Janáceks Kátia Kabanová und wirkte in einer von Dmitri Tcherniakov inszenierten und von Daniel Barenboim dirigierten Neuproduktion der Zarenbraut (Rimsky-Korsakow) in Berlin und Mailand mit. 2014/15 stehen u. a. Auftritte in Bernsteins Candide, Weills Mahagonny und Bergs Lulu auf seinem Programm. Einladungen führten Stephan Rügamer an die Staatsopern nach München, Stuttgart, Hamburg und Dresden, an das Teatro Real nach Madrid sowie zu den Salzburger und den Bregenzer Festspielen. Er widmet sich auch dem Liedgesang und konzertierte mit dem Chicago Symphony Orchestra und dem Orchestre Symphonique de Montréal, mit dem Israel Philharmonic, der Tschechischen Philharmonie und dem Ensemble Modern. Seit 2007 unterrichtet Rügamer an der Hochschule für Musik «Hanns Eisler» in Berlin.
Debut bei LUCERNE FESTIVAL am 18. August 2002 als Belmonte in Mozarts Entführung mit dem Concerto Köln unter David Stern.
August 2014