Der Hornist Stefan Dohr, Jahrgang 1965, stammt aus Münster in Westfalen. Er absolvierte sein Instrumentalstudium in Essen und Köln und wurde schon im Alter von nur neunzehn Jahren als Solohornist in das Frankfurter Opernhaus- und Museumsorchester verpflichtet. Nach Engagements im Orchestre Philharmonique de Nice und beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin folgte 1993 die Berufung zum Solohornisten der Berliner Philharmoniker, denen er bis heute angehört. Als Solist arbeitet Stefan Dohr mit Dirigenten wie Daniel Barenboim und Simon Rattle zusammen; auch mit dem im Januar verstorbenen Claudio Abbado hat er regelmässig konzertiert. Sein Repertoire umfasst alle Epochen der Hornmusik und schliesst auch zeitgenössische Werke mit ein. Bedeutende Komponisten der Gegenwart haben für ihn neue Werke komponiert, so etwa Herbert Willi das Hornkonzert Äon (2008), Jorge E. López die Symphonie fleuve für Horn und Orchester (2009), Johannes Wallmann das Raumklang-Konzert SOLO-UNIVERS (2010) und Toshio Hosokawa das Konzert Moment of Blossoming (2011). Auch weniger bekannte Werke und ungewöhnliche Koppelungen stossen auf Stefan Dohrs besonderes Interesse; so hat er beispielsweise Mozarts vier Hornkonzerte auf CD mit verschiedenen Bearbeitungen eines Mozartschen Konzertfragments kombiniert. Als passionierter Kammermusiker arbeitet Stefan Dohr mit den Pianisten Maurizio Pollini und Lars Vogt, mit dem Geiger Kolja Blacher sowie den Tenören Ian Bostridge und Mark Padmore zusammen. Überdies ist er Mitglied im Ensemble Wien-Berlin und bei den Hornisten der Berliner Philharmoniker. Stefan Dohr unterrichtet als Gastprofessor an der Musikhochschule «Hanns Eisler» in Berlin; er lehrt überdies an der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker und gibt Meisterkurse auf der ganzen Welt.
Mit den Berliner Philharmonikern ist Stefan Dohr seit zwanzig Jahren allsommerlich bei LUCERNE FESTIVAL zu Gast.
August 2014