Vita

1953 in Budapest geboren, erhielt András Schiff seinen ersten Klavierunterricht im Alter von fünf Jahren bei Elisabeth Vadász. Später setzte er sein Studium bei Pál Kadosa, György Kurtág und Ferenc Rados in seiner Heimatstadt sowie bei George Malcolm in London fort. Im Zentrum seiner künstlerischen Arbeit stehen die Klavierwerke von Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Mendelssohn, Schumann, Brahms und Bartók. Seit 2004 hat Schiff den Zyklus der Beethoven-Sonaten in mehr als zwanzig Städten aufgeführt und ausserdem auf CD aufgenommen. Regelmässig tritt er mit bedeutenden Orchestern und Dirigenten auf; einen Schwerpunkt setzt er indes auf die Interpretation der Klavierkonzerte von Bach, Beethoven und Mozart unter eigener Leitung. Zu diesem Zweck gründete er 1999 die Cappella Andrea Barca, doch auch mit dem Chamber Orchestra of Europe arbeitet er eng zusammen. Seit früher Jugendzeit ist Schiff ein leidenschaftlicher Kammermusiker. Von 1989 bis 1998 leitete er die Musiktage Mondsee, von 1995 bis 2013 die Ittinger Pfingstkonzerte (gemeinsam mit Heinz Holliger), und seit 1998 führt er in Vicenza die Konzertreihe «Omaggio a Palladio» durch. Für viele seiner Einspielungen erhielt er internationale Plattenpreise; zuletzt veröffentlichte er 2021 die beiden Brahms-Konzerte und 2023 Bachs Inventionen und Sinfonien, gespielt auf einem Clavichord. András Schiff wurde mit dem Robert-Schumann-Preis (2011), der Goldenen Mozart-Medaille (2012) und der Goldmedaille der Londoner Royal Philharmonic Society (2013) ausgezeichnet. 2014 erhob ihn Queen Elizabeth II. in den Adelsstand, 2018 wurde er Ehrendoktor des Royal College of Music. 2022 erhielt er die Bach-Medaille der Stadt Leipzig, 2023 die Festspielnadel mit Rubinen der Salzburger Festspiele. 2017 erschien sein Buch Musik kommt aus der Stille. Sir András Schiff hat gegen die alarmierende politische Entwicklung in Ungarn Stellung bezogen. Nach beleidigenden Angriffen von Seiten ungarischer Nationalist*innen gibt er in seiner Heimat keine Konzerte mehr.

Debut bei Lucerne Festival (IMF) mit einem Rezital am 21. August 1990 und Werken von Janáček, Bartók, Schubert und Haydn.

Juli 2024