Vita

Die 1988 in Saarbrücken geborene Dirigentin Ruth Reinhardt studierte zunächst Violine bei Rudolf Koelman sowie Orchesterleitung bei Constantin Trinks und Johannes Schlaefli
an der Zürcher Hochschule der Künste, ehe sie zu Alan Gilbert und James Ross an die New Yorker Juilliard School wechselte, wo sie ihren Master im Dirigieren erhielt. Meisterkurse führten sie u. a. zu Bernard Haitink, Michael Tilson Thomas, David Zinman, Neeme und Paavo Järvi sowie Marin Alsop. Wichtige Erfahrungen sammelte Ruth Reinhardt am Tanglewood Music Center, wo sie 2015 mit dem Boston Symphony Orchestra zusammenarbeiten konnte. Ihre Karriere begann sie von 2016 bis 2018 als Assistenzdirigentin von Jaap van Zweden beim Dallas Symphony Orchestra, das sie mit der Leitung diverser Konzerte betraute, darunter die ReMix-­Reihe mit zeitgenössischer Musik. Der Gegenwartsmusik widmete sie sich in den Sommern 2018 und 2019 auch als Assistenzdirigentin der Lucerne Festival Academy. Ausserdem war sie Dudamel Fellow beim Los Angeles Philharmonic. Als Gastdirigentin war Ruth Reinhardt in den USA auch schon mit dem Cleveland Orchestra, dem New York Philharmonic und dem San Francisco Symphony sowie mit den Sinfonieorchestern von Detroit, Baltimore, Houston und Seattle zu erleben; in Europa leitete sie u. a. das Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, das Orchestre National de France, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und das hr-Sinfonie­orchester. In der Saison 2023/24 gab sie mit einer Produktion von Verdis La traviata ihren Einstand als Operndirigentin an der Königlich-Schwedischen Oper in Stockholm. Zudem debutierte sie beim Gewandhaus­orchester Leipzig, beim Helsinki Philharmonic Orchestra und beim WDR Sinfonieorchester. Ruth Reinhardt interessiert sich besonders für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts und engagiert sich für das Œuvre von Komponistinnen, so etwa für Grażyna Bacewicz, Kaija Saariaho und Lotta Wennäkoski. Regelmässig widmet sie sich auch dem Schaffen von Daníel Bjarnason, Dai Fujikura und Thomas Adès. Einen weiteren Schwerpunkt in ihrem Repertoire bilden die Klassiker der Moderne von Bartók bis Lutosławski.

Juli 2024