Geboren 1980 im venezolanischen Puerto La Cruz erhielt Rafael Payare seine musikalische Ausbildung im Rahmen des edukativen Projekts «El Sistema». Dort war er von 2001 bis 2012 Solohornist des Orquesta Sinfónica Simón Bolívar de Venezuela. Dabei erhielt er wichtige Impulse von Claudio Abbado, Gustavo Dudamel, Lorin Maazel, Sir Simon Rattle und Giuseppe Sinopoli. Parallel zu seiner Orchestertätigkeit begann Payare ab 2004, Dirigieren bei José Antonio Abreu zu studieren. 2012 gewann er die Malko Competition for Young Conductors. Lorin Maazel verpflichtete ihn daraufhin zu seinem Castleton Festival nach Virginia. Von 2014 bis 2019 leitete Payare als Musikdirektor das Ulster Orchestra in Belfast, das ihn anschliessend zu seinem Ehrendirigenten ernannte. Seit 2019 steht er als Musikdirektor an der Spitze des San Diego Symphony, seit 2022 ist er ausserdem Chef beim Orchestre symphonique de Montréal. Rafael Payare dirigierte als Gast so renommierte Orchester wie die Wiener und die Münchner Philharmoniker, das Chicago Symphony Orchestra, die Staatskapelle Berlin, das Cleveland Orchestra, das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, das London Symphony Orchestra, das Chamber Orchestra of Europe und das Tonhalle-Orchester Zürich. In der Saison 2024/25 ging er mit seinem Montrealer Orchester auf Europatournee und trat mit dem Philadelphia Orchestra sowie dem New York Philharmonic auf. Ausserdem leitete er im März 2025 eine Neuproduktion von Puccinis Turandot am Royal Opera House in London. Zuvor hatten ihn bereits Opernauftritte zum Glyndebourne Festival, an die Berliner Staatsoper und die Königlichen Opernhäuser von Stockholm und Kopenhagen geführt. Rafael Payare engagiert sich für den musikalischen Nachwuchs, vor allem in Zusammenarbeit mit dem Royal College of Music in London, dessen Sinfonieorchester er jede Saison dirigiert. Auf CD veröffentlichte er zuletzt im Herbst 2024 Schönbergs Pelleas und Melisande und Verklärte Nacht mit dem Orchestre symphonique de Montréal.
März 2025