Das IRCAM (Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique), das 1970 von Pierre Boulez begründet wurde und seit 1977 im Pariser Centre Pompidou residiert, widmet sich zeitgenössischer Musikproduktion und wissenschaftlicher Forschung. Heute beschäftigt das Institut, das seit 2006 von Frank Madlener geleitet wird, mehr als 160 Mitarbeiter in den Bereichen künstlerische Produktion, Forschung und Vermittlung. Zum einen bietet es ein Forum für internationale Komponisten in Residenz, die hervorragende Produktionsbedingungen vorfinden. Dazu zählen nicht zuletzt technologische Innovationen im Bereich von Musik und Ton: Entwickelt werden Neuerungen in der Akustik, Signalverarbeitung und Informatik (Interfaces, Datenbanken, Programmsprachen). Darüber hinaus gelten Forschungsprojekte auch der Musikwissenschaft, -analyse und -wahrnehmung. Im Rahmen regelmässiger Kurse und Workshops werden diese Erkenntnisse sowohl an Studenten als auch an ein nicht-professionelles Publikum vermittelt. In Partnerschaft mit mehreren Universitäten und Hochschulen bietet das IRCAM verschiedene Masterstudiengänge an, etwa für Akustik und Musikinformatik, dazu ein Promotionsstudium in den Bereichen Komposition und Forschung. Die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder des Instituts schlagen sich in einer jährlichen Konzertsaison und im Festival «ManiFeste» nieder, in dessen Rahmen die neuesten Produktionen und Entwicklungen präsentiert werden. Dank zahlreicher Auftragsarbeiten unterstützt das Institut auch junge Komponisten und initiiert interdisziplinäre Projekte, die Musik, Tanz, Video, Theater und Film vernetzen. Neben der Herstellung der technischen Komponenten von Computermusik oder Werken mit Live-Elektronik sind die Mitarbeiter des IRCAM auch bei der Aufführung und Umsetzung ambitionierter Partituren in aller Welt dabei.
Erstmals zu Gast bei LUCERNE FESTIVAL im Sommer 2002, als Werke mit Live-Elektronik von Pierre Boulez’ zur Aufführung gelangten, u. a. Répons.
August 2016