Die russische Mezzosopranistin Nina Romanova wurde nach dem Abschluss ihres Gesangsstudiums, das sie am Petersburger Rimsky-Korsakow-Konservatorium absolvierte, sogleich an die Moldawische Nationaloper in Chişinău verpflichtet. Dort zählte sie drei Jahre lang zum Ensemble und erzielte vor allem mit ihrem Rollenportrait der Adalgisa aus Bellinis Norma einen ausserordentlichen Erfolg. 1976 wechselte sie an die Staatsoper St. Petersburg, die seinerzeit unter dem Namen «Maly-Theater» firmierte und später in «Staatlich-Akademische Mussorgsky-Oper» umbenannt wurde. An diesem Haus stellte sich Nina Romanova mit allen grossen Partien des russischen, des italienischen und des französischen Mezzofachs vor, darunter Bizets Carmen, Rosina im Barbiere di Siviglia, Amneris in Aida, Azucena in Il trovatore und Eboli in Don Carlo, Principessa di Bouillon in Cileas Adriana Lecouvreur oder Ljubascha in Rimskys Zarenbraut. Dank der zahlreichen Gastspielreisen der Compagnie, die durch ganz Europa, in die USA und nach Japan führten, wurde die Sängerin auch im westlichen Ausland zu einem Begriff und erhielt Einladungen an führende Bühnen. So war sie an der Opéra National de Paris und in der Arena di Verona zu erleben, sie gastierte an der Opéra de Nantes, in Rennes und Angers. Aus jüngster Zeit seien vor allem ihre Auftritte als Larina in Eugen Onegin am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel und als Martha in Tschaikowskys Jolanthe beim Wiener Klangbogen erwähnt – eine Rolle, die sie auch am Teatro Comunale in Bologna und an der Nederlandse Opera in Amsterdam gestaltete. 1996 wurde Nina Romanova mit dem Orden «Künstler des russischen Volkes» ausgezeichnet.
Februar 2011