Die 1941 in Buenos Aires geborene Martha Argerich, die als Achtjährige mit Beethovens Erstem Klavierkonzert ihr Konzertdebut feiern konnte, kam 1955 nach Europa, um bei Friedrich Gulda in Wien zu studieren. 1957 gewann sie den Busoni-Wettbewerb in Bozen und die Klavierkonkurrenz von Genf; gleichwohl setzte sie ihre Ausbildung weiter fort und arbeitete mit Arturo Benedetti Michelangeli und Stefan Askenase zusammen, ehe sie 1965 mit dem Ersten Preis beim Chopin-Wettbewerb in Warschau ihre internationale Laufbahn begann. Martha Argerich hat mit den bedeutendsten Orchestern der Welt konzertiert und dabei ein Repertoire von Bach bis Bartók zur Aufführung gebracht. Heute geniesst sie legendären Ruhm und wird zu den besten Pianist*innen aller Zeiten gerechnet. Seit rund vierzig Jahren verzichtet Argerich auf Solorezitale und widmet sich dafür Auftritten mit Orchestern und der Kammermusik. Dabei setzt sie sich auch für Nachwuchstalente ein. Von 2002 bis 2016 präsentierte sie im schweizerischen Lugano ihr eigenes Festival, von 2018 bis 2024 führte sie ein ähnliches Projekt in Hamburg durch. Dabei trat sie u. a. gemeinsam mit Daniil Trifonov, Mischa Maisky, Gil Shaham, Maxim Vengerov, Stephen Kovacevich und Daniel Barenboim auf. Argerichs Einspielungen wurden mit zahlreichen Preisen bedacht. Allein dreimal erhielt sie den begehrten Grammy: 1999 für ihre Aufnahme mit Prokofjew- und Bartók-Konzerten, 2005 für eine Duo-CD mit Mikhail Pletnev und 2006 für Beethoven-Konzerte mit dem Mahler Chamber Orchestra und Claudio Abbado. 2014 gewann sie für ihre Interpretation von Mozart-Konzerten, ebenfalls mit Abbado, den Echo Klassik. Die Dokumentation Argerich, die ihre Tochter Stephanie 2013 vorlegte, präsentiert ein Filmportrait der Pianistin. Im Herbst 2005 wurde Martha Argerich für ihr Lebenswerk mit dem Praemium Imperiale geehrt. 2023 ernannte sie der französische Präsident Emmanuel Macron zum «Commandeur de la Légion d’honneur».
Debut bei Lucerne Festival (IMF) am 20. August 1969 mit dem Dritten Klavierkonzert von Prokofjew unter Charles Dutoit.
März 2025