Das Mariinsky Orchestra wurde 1783 in St. Petersburg, während der Regentschaft Katharinas der Grossen, als Hofkapelle ge-gründet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte es unter der Leitung Eduard Nápravníks einen grossen Aufschwung. Seine ausserordentliche Qualität zog Musiker aus aller Welt an, darunter Komponisten wie Berlioz, Wagner, Tschaikowsky, Mahler und Rachmaninow oder Pultstars wie Hans von Bülow und Arthur Nikisch. Viele Meilensteine des Repertoires wurden vom Mariinsky Orchestra uraufgeführt, so etwa Opern und Ballette von Glinka, Tschaikowsky, Mussorgsky, Rimsky-Korsakow, Schostakowitsch und Chatschaturjan. 1935, zu Sowjetzeiten, wurde der Klangkörper (und mit ihm sein Stammhaus, das Mariinsky-Theater) in Kirow-Orchester (bzw. Kirow-Theater) umbenannt, nach einem ermordeten Leningrader Sekretär der KPdSU. Erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden die ursprünglichen Namen reaktiviert. Vladimir Dranishnikov, Ariy Pazovsky, Evgeny Mravinsky, Konstantin Simeonov und Yuri Temirkanov zählten zu den Dirigenten, die das Mariinsky Orchestra im 20. Jahrhundert entscheidend prägten. Seit 1988 wird es von Valery Gergiev geleitet, der das Repertoire wesentlich erweiterte und auch zuvor ignorierte Komponist*innen wie Strawinsky, Messiaen, Dutilleux, Henze, Schtschedrin, Gubaidulina oder Kancheli zu Gehör brachte; vor allem aber führt Gergiev seine Musiker*innen regelmässig zu Auftritten in aller Welt: zu den wichtigsten Festivals und in die grossen Musikmetropolen. Seit 2009 veröffentlicht das Orchester seine CDs auf dem eigenen Plattenlabel «Mariinsky».
Debut bei LUCERNE FESTIVAL am 20. August 2000 unter der Leitung von Valery Gergiev, mit Werken von Bartók, Skrjabin und Mussorgsky/Ravel.
Juli 2021