Vita

Bevor er sich für die Gesangslaufbahn entschied und seine Stimme bei Martin Gründler an der Frankfurter Musikhochschule ausbilden liess, studierte der 1962 in Augsburg geborene Bariton Johannes Martin Kränzle Violine und Musiktheaterregie. Sein erstes Engagement trat er am Theater Dortmund an, 1991 wechselte er an die Staatsoper Hannover und 1998 schliesslich an die Oper Frankfurt, deren En¬semble er bis heute angehört. Dort gestaltet er die zentralen Partien seines über hundert Rollen umfassenden Repertoires: den Wolfram im Tannhäuser, Mozarts Don Alfonso und Don Giovanni, den Pizarro in Beethovens Fidelio, Tomski in Tschaikowskys Pique Dame oder Morone in Pfitzners Palestrina. Gastengagements führten ihn an die Städtischen Bühnen Köln und die San Francisco Opera, die Hamburgische und die Bayerische Staatsoper, die Wiener Volksoper und das Grand Théâtre de Genève. Bei den Salzburger Festspielen war Kränzle in Händels Theodora und bei der Uraufführung von Rihms Dionysos zu erleben. 2010 feierte er sein Rollendebut als Alberich in einer von Daniel Barenboim geleiteten Neuproduktion des Rings an der Mailänder Scala, die auch an der Deutschen Staatsoper Berlin zu sehen ist, und 2011 folgte sein Einstand beim Glyndebourne Festival, wo er unter der Stabführung von Vladimir Jurowski den Beckmesser aus den Meistersingern interpretierte. Als Lied- und Oratoriensänger konzertierte Kränzle beim Schleswig-Holstein Musik Festival, bei den Dresdner Musikfestspielen, im Leipziger Gewandhaus und beim Budapester Frühlingsfestival. Seine erste Lied-CD vereint unter dem Titel Die Mitternacht zog näher schon Balladen von Loewe, Schumann, Schubert, Mahler, Wolf und Busoni. 2011 erhielt Johannes Martin Kränzle den Kölner Opernpreis und wurde von den Kritikern des Magazins Opernwelt zum Sänger des Jahres gewählt.

Mai 2013