Das Helsinki Philharmonic Orchestra blickt auf eine 140-jährige Geschichte zurück: Es wurde 1882 von Robert Kajanus als das erste professionelle Sinfonieorchester in den nordischen Ländern gegründet. Von einem 36-köpfigen Ensemble hat es sich zu einem heute 102 feste Mitglieder umfassenden Orchester entwickelt und erreicht mit seinen Auftritten im Konzerthaus Helsinki (Musiikkitalo) sowie mit Gastspielen im Ausland jährlich rund 110.000 Besucher*innen. Zwischen 1892 und 1923 brachte das Helsinki Philharmonic Orchestra fast alle sinfonischen Werke von Jean Sibelius unter der Leitung des Komponisten zur Uraufführung. Heute setzt das Orchester sein Engagement für zeitgenössische Musik etwa mit der Reihe «Helsinki-Variationen» fort: Zwischen 2019 und 2025 präsentiert es neue Werke von zwölf Komponist*innen, die eine Brücke schlagen von der Gegenwartsmusik zu den vor 1945 entstandenen Kompositionen zum Thema Helsinki. Nach Robert Kajanus, der ein halbes Jahrhundert lang die Geschicke des Helsinki Philharmonic Orchestra prägte, standen u. a. Paavo Berglund (1975–1979), Leif Segerstam (1995–2007) und John Storgårds (2008–2015) an der Spitze. Seit 2016 hat Susanna Mälkki das Amt der Chefdirigentin inne. Zahlreiche CDs dokumentieren die Arbeit des Orchesters. Hervorgehoben seien eine Einspielung ausgewählter Sibelius-Lieder mit Leif Segerstam und der Sopranistin Soile Isokoski, die 2007 mit dem Midem Classical Award ausgezeichnet wurde, sowie das Album Towards the Horizon mit Musik von Einojuhani Rautavaara unter der Leitung von John Storgårds, das 2012 den Gramophone Award erhielt.
Juli 2022