Die dänische Sopranistin Eva Johansson absolvierte ihr Gesangsstudium am Königlichen Musikkonservatorium und an der Opernakademie ihrer Heimatstadt Kopenhagen. Am dortigen Königlichen Opernhaus feierte sie 1983 ihren Bühneneinstand als Gräfin in Mozarts Figaro. 1988 verpflichtete sie Götz Friedrich mit einem umfangreichen Gastvertrag an die Deutsche Oper Berlin: Anfangs gestaltete sie dort lyrische Rollen wie die Pamina in der Zauberflöte oder die Liù in Puccinis Turandot, sie übernahm aber auch schon früh Partien des jugendlich-dramatischen Fachs und stellte sich mit der Gutrune in der Götterdämmerung und der Eva in den Meistersingern als Wagner-Interpretin vor. Ebenfalls 1988 wurde Eva Johansson erstmals zu den Bayreuther Festspielen eingeladen, wo sie als Freia im Rheingold debutierte und später auch als Elsa im Lohengrin und als Sieglinde in der Walküre zu erleben war. Einladungen führten sie an internationale Bühnen wie die Staatsopern von München, Wien und Dresden, an das Royal Opera House Covent Garden, nach Zürich, Los Angeles und an die New Yorker Metropolitan Opera. Sukzessive erweiterte Eva Johansson ihr Repertoire in das hochdramatische Fach: 2007 gab sie an der Wiener Staatsoper ihre erste Brünnhilde im Ring und interpretierte diesen Part anschliessend auch unter der Leitung von Simon Rattle in Aix-en-Provence und bei den Osterfestspielen in Salzburg. Auch die Isolde im Tristan, Strauss’ Elektra oder die Emilia Marty aus Janáceks Die Sache Makropulos zählen mittlerweile zu ihrem Rollenspektrum. Eva Johansson hat mit vielen renommierten Dirigenten zusammengearbeitet, darunter Daniel Barenboim, Christoph von Dohnányi, Valery Gergiev, James Levine, Christian Thielemann und Franz Welser-Möst. 2001 wurde sie mit dem Titel einer Berliner Kammersängerin geehrt.
Mai 2013