Enno Poppe wurde 1969 in Hemer im Sauerland geboren. Er studierte Komposition und Dirigieren an der Hochschule der Künste in Berlin, u. a. bei Friedrich Goldmann und Gösta Neuwirth, sowie Klangsynthese und algorithmische Komposition an der dortigen Technischen Universität und am Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe. Poppe erhielt Kompositionsaufträge u. a. von den Wittener Tagen für neue Kammermusik, den Berliner Festwochen, den Festivals Ultraschall und MaerzMusik in Berlin sowie Éclat in Stuttgart, von der Münchner musica viva, den Donaueschinger Musiktagen und den Salzburger Festspielen, aber auch von Orchestern wie dem Helsinki Philharmonic Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic und dem WDR Sinfonieorchester. Bei der Münchener Biennale kam 2008 sein Bühnenwerk Arbeit Nahrung Wohnung heraus, bei den Schwetzinger Festspielen 2012 die Oper IQ, beides auf Texte des Dichters Marcel Beyer. Enno Poppe ist auch als Dirigent tätig: Seit 1998 leitet er das ensemble mosaik; regelmässig tritt er überdies mit dem Klangforum Wien, dem Ensemble Musikfabrik und dem Ensemble Resonanz auf. Poppe, der Komposition an der Hochschule für Musik «Hanns Eisler» Berlin, bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik und an der Impuls Akademie in Graz unterrichtete, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Busoni-Kompositionspreis der Berliner Akademie der Künste (2002), der Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung (2004), der Schneider-Schott-Musikpreis (2005), der Christoph- und Stephan-Kaske-Preis (2009), der «Happy New Ears»-Preis der Hans und Gertrud Zender-Stiftung (2011), der Hans-Werner-Henze-Preis (2013) und der Deutsche Musikautorenpreis (2016). Er ist Mitglied der Berliner Akademie der Künste, der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Juli 2023