Als Sohn chilenischer Eltern wurde Emiliano Gonzalez Toro in Genf geboren. Dort sammelte er seine ersten musikalischen Erfahrungen im Kinderchor «Les pueri de Genève». Später absolvierte er in Genf und Lausann ein Studium im Fach Oboe, das er mit dem «1er Prix» abschloss, ehe er zur Gesangsdisziplin wechselte und bei Marga Liskutin, Anthony Rolfe Johnson und Ruben Amoretti seine Stimme ausbilden liess. Vom Beginn seiner Laufbahn an bildete die Barockmusik einen Schwerpunkt seines Repertoires. Gonzalez Toro arbeitete dabei mit William Christie und Les Arts Florissants, mit Marc Minkowski und Les Musiciens du Louvre, Christina Pluhar und L’Arpeggiata, Hervé Niquet und Le Concert Spirituel, Christophe Rousset und Les Talens Lyriques oder Raphaël Pichon und dem Ensemble Pygmalion zusammen. An der Bayerischen Staatsoper war er in Cavallis La Calisto zu erleben, an der Opéra National du Rhin in Strasbourg mit Rameaus Platée und am Festspielhaus Baden-Baden mit Verdis La traviata in der Inszenie- rung von Rolando Villazón. In den USA stellte er sich mit Félicien Davids Opéra-comique Lalla Roukh vor, die er in Washington und New York prä-sentierte. Im Herbst und Winter 2015/16 interpretierte Emiliano Gon-zalez Toro den Eumene aus Cavallis Xerse bei Aufführungen mit Emmanuelle Haïm und Le Concert d’Astrée in Lille, Wien und Caen; im Februar 2016 gastierte er in Amste dam als Titelheld in Leonardo Vincis Catone in Utica unter der Leitung von Andrea Marcon. Seine Diskographie umfasst neben diversen barocken Opern Monteverdis Marienvesper, Lullys Grands Motets, Werke für Orgel und Gesang von César Franck sowie Bachs h-Moll-Messe. Auf DVD liegt ein Mitschnitt von Monteverdis L’incoronazione di Poppea unter Emmanuelle Haïm aus Lille vor, bei dem Emiliano Gonzalez Toro als Arnalta zu hören und zu sehen ist.
Februar 2016