Der französische Tenor Cyril Auvity, Jahrgang 1977, stammt aus Montluçon in der Auvergne. Er schloss ein Studium der Physik an der Universität von Lille ab, absolvierte parallel dazu aber auch eine Gesangsausbildung am Konservatorium der nordfranzösischen Stadt und begann seine Karriere 1999 als Gewinner des «Concours International de Chant» in Clermont-Ferrand. Bald darauf wurde er von William Christie entdeckt, der ihn für seine Produktion von Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria beim Festival von Aix-en-Provence einlud. Mit Christie arbeitet Cyril Auvity bis heute regelmässig zusammen: Er sang unter seiner Leitung in Charpentiers Les Arts Florissants und David et Jonathas, übernahm die Titelrolle in Rameaus Pygmalion und wird mit ihm im April 2016 Campras Les fêtes venitiennes an der Brooklyn Academy of Music in New York aufführen. Auch Christophe Rousset, Hervé Niquet, Vincent Dumestre und Ottavio Dantone zählen zu Auvitys musikalischen Partnern; Emmanuelle Haïm verpflichtete ihn als Basilio für ihre Produktion von Mozarts Le nozze di Figaro an der Opéra de Lille. Mit seinem eigenen Ensemble L’Yriade widmet sich Auvity dem Kantatenrepertoire und legte bereits zwei CDs vor, die dem Orpheus-Mythos bzw. dem Schaffen von Giovanni Battista Bononcini gewidmet sind. Auf dem Plattenmarkt ist er ausserdem als Titelheld zweier Lully-Opern vertreten: mit Bellérophon und mit Amadis, die er beide mit Christophe Rousset eingespielt hat. Wichtige Auftritte der letzten Zeit führten Cyril Auvity mit Rameaus Platée ans Theater an der Wien, an die Opéra Comique nach Paris, an die Opéra National du Rhin nach Strasbourg und ans Staatstheater Stuttgart. Bei den Münchner Opernfestspielen 2016 gehört er zum Ensemble einer Neuproduktion von Rameaus Les Indes galantes.
Debut bei LUCERNE FESTIVAL am 12. September 2004 mit Charpentiers David et Jonathas unter der Leitung von William Christie.
Februar 2016