Die gebürtige Römerin Cecilia Bartoli, die im Mai 2023 zur Österreichischen Kammersängerin ernannt wurde, erhielt ihre Ausbildung von ihrer Mutter Silvana Bazzoni. 1987 gab sie ihr Operndebut, 1988 arbeitete die gerade 22-Jährige bei einer Produktion von Mozarts Così fan tutte erstmals mit Nikolaus Harnoncourt zusammen. Gleich am Beginn ihrer Karriere standen auch Begegnungen mit Herbert von Karajan, Sir Georg Solti und Daniel Barenboim. Cecilia Bartoli tritt seit über dreissig Jahren an den renommiertesten Opern- und Konzerthäusern sowie bei den grossen internationalen Festspielen auf. Schon früh arbeitete sie nicht nur mit den führenden Sinfonieorchestern, sondern auch mit Ensembles der Alten Musik zusammen, darunter Les Arts Florissants, der Concentus Musicus Wien, Il Giardino Armonico, Les Musiciens du Louvre, das Freiburger Barockorchester, La Scintilla und I Barocchisti. 2016 gründete sie das in Monte-Carlo beheimatete Orchester Les Musiciens du Prince-Monaco. Die barocke Literatur, das Mozart-Fach und der Belcanto bilden die Schwerpunkte ihres Repertoires — dabei sorgte sie für die Wiederentdeckung vieler in Vergessenheit geratener Werke. Seit 2012 ist Bartoli Künstlerische Leiterin der Pfingstfestspiele in Salzburg, wo sie in den vergangenen Jahren u. a. als Bellinis Norma, als Rossinis Cenerentola und Rosina, als Maria aus Bernsteins West Side Story sowie als Händels Ariodante und Alcina zu erleben war. 2023 gestaltete sie dort den Part des Orfeo in Glucks Orfeo ed Euridice und trat in Haydns L’anima del filosofo auf. Seit 2023 leitet sie die Opéra de Monte-Carlo, als erste Frau in der Geschichte dieses Hauses. Bartolis CDs und DVDs wurden mehr als zwölf Millionen Mal verkauft, allein fünfmal wurde ihr der «Grammy» verliehen. Unter den zahlreichen Auszeichnungen, die sie erhielt, finden sich der Léonie-Sonning-Musikpreis (2010), der Herbert von Karajan Musikpreis (2012) und der Polar Music Prize (2016). 2022 wurde Cecilia Bartoli zur Präsidentin von «Europa Nostra» berufen, einer Gesellschaft, die das europäische Kulturerbe pflegt.
Debut bei Lucerne Festival (IMF) am 7. September 1995 mit einem Liederrezital, am Klavier György Fischer.
Juli 2023