Vita

Die Sopranistin Camilla Nylund stammt aus dem finnischen Vaasa. Sie studierte zunächst Musikwissenschaft in Turku und nahm parallel dazu am dortigen Konservatorium Gesangsunterricht bei Eva Illes, ehe sie ihre Vokalausbildung am Salzburger Mozarteum abschloss. Ausgezeichnet bei mehreren Wettbewerben, erhielt sie 1995 ein erstes Engagement am Niedersächsischen Staatstheater in Hannover. Von 1999 bis 2001 gehörte sie zum Ensemble der Dresdner Semperoper, wo sie im Jahr 2000 mit dem Christel-Goltz-Preis geehrt wurde. Seither ist Camilla Nylund freischaffend tätig und gastiert an renommierten internationalen Bühnen. 2004 debutierte sie als Beethovens Leonore unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt am Opernhaus Zürich, 2005 folgte ihr Einstand an der Wiener Staatsoper mit der Strauss’schen Salome. Bei den Salzburger Festspielen war Camilla Nylund erstmals 2006 mit der Strauss-Fassung von Mozarts Idomeneo zu erleben; 2011 erfolgte ihr erster Auftritt auf dem Grünen Hügel in Bayreuth, wo sie bei einer Neuproduktion des Tannhäuser die Elisabeth übernahm. 2019 interpretierte sie bei den Wagner-Festspielen die Eva in den Meistersingern, 2022 die Elsa im Lohengrin. Mit der Marschallin in Strauss’ Rosenkavalier bestritt sie 2019 ihren ersten Auftritt an der New Yorker Metropolitan Opera. Derzeit weitet Camilla Nylund ihr Repertoire ins hochdramatische Wagner-Fach aus: Im Juni 2022 sang sie am Opernhaus Zürich ihre erste Isolde, und dort wird sie 2022/23 auch erstmals die Brünnhilde im Ring des Nibelungen übernehmen. Als Konzertsängerin arbeitet Nylund regelmässig mit bedeutenden Dirigenten zusammen, darunter Daniel Barenboim, Vladimir Jurowski, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Andris Nelsons, Sir Simon Rattle, Esa-Pekka Salonen und Christian Thielemann. 2008 wurde sie zur Sächsischen und 2019 zur Österreichischen Kammersängerin ernannt. Ihr Heimatland verlieh ihr die Pro-Finlandia-Medaille (2013) und den Finnischen Staatspreis für Musik (2019).

August 2022