Vita

Im Knabenchor seiner Heimatstadt Hannover begann der deutsche Tenor Benjamin Bruns seine Sängerlaufbahn. Nach privatem Gesangsunterricht bei Peter Sefcik studierte er an der Hamburger Musikhochschule bei Renate Behle und wurde noch während der Ausbildung ans Bremer Theater engagiert, wo er sich ein breites Repertoire im lyrischen Tenorfach erarbeitete. Über die Oper Köln und die Sächsische Staatsoper Dresden kam er 2010 an die Wiener Staatsoper, deren Ensemble er bis 2020 angehörte. Bruns interpretiert Mozart-Partien wie den Belmonte (Die Entführung aus dem Serail), Tamino (Die Zauberflöte) oder Don Ottavio (Don Giovanni), tritt aber auch im italienischen Fach, als Lysander in Brittens A Midsummer Night’s Dream oder als Boris Grigorjevič in Janáčeks Kát’a Kabanová hervor. Mit ausgewählten Wagner-Rollen wie Lohengrin, Loge (Rheingold), Erik (Der fliegende Holländer) oder Siegmund (Die Walküre), mit dem Max in Webers Freischütz oder dem Florestan in Beethovens Fidelio hat er den Schritt ins dramatischere Fach vollzogen. In der Saison 2024/25 ist Benjamin Bruns u. a. als Piet vom Fass in Ligetis Le Grand Macabre an der Bayerischen Staatsoper sowie im Amsterdamer Concertgebouw zu erleben. Er singt in Hamburg erstmals die Titelpartie im Parsifal und gibt in Tokio sein Rollendebut als Tambourmajor in Bergs Wozzeck. Einen wichtigen Gegenpol zur Arbeit auf der Opernbühne bildet für Bruns der Oratorien- und Liedgesang, wobei er einen Schwerpunkt auf die grossen Sakralwerke von Bach, Händel, Haydn, Mozart, Schubert und Mendelssohn legt. Er tritt dabei mit Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Leipziger Gewandhausorchester, den Wiener Philharmonikern oder dem Boston Symphony Orchestra auf. In der aktuellen Spielzeit stehen u. a. Mendelssohns Lobgesang unter Masaaki Suzuki, Mahlers Achte Sinfonie unter Philippe Jordan, Marko Letonja und Cornelius Meister sowie das Lied von der Erde mit den Berliner Philharmonikern und Daniel Barenboim auf dem Programm.

November 2024