Vita

Als Sohn einer italienisch-französischen Familie wurde Antonello Manacorda 1970 in Turin geboren. Er studierte Violine bei Sergio Lamberto am Konservatorium seiner Heimatstadt und anschliessend bei Herman Krebbers in Amsterdam. 1994 berief ihn Claudio Abbado zum Konzertmeister im Gustav Mahler Jugendorchester, 1997 war er Mitbegründer des Mahler Chamber Orchestra und führte auch dieses Ensemble einige Jahre als Konzertmeister an. Bei der Gründung des Lucerne Festival Orchestra war er 2003 ebenfalls dabei. Zuvor jedoch, 2001, hatte er bereits ein Dirigierstudium bei Jorma Panula aufgenommen und verlegte sich dann auf die Arbeit am Pult. 2010 wurde er zum Chefdirigenten der Kammerakademie Potsdam berufen, mit der er zahlreiche preisgekrönte CDs veröffentlichte: so eine 2016 mit dem Echo Klassik ausgezeichnete Gesamtaufnahme der Schubert-Sinfonien und eine Deutung der drei letzten Mozart-Sinfonien, die 2022 mit dem Opus Klassik prämiert wurde. Zuletzt veröffentlichte er im Mai 2024 den Zyklus aller neun Beethoven-Sinfonien; die Einspielung wurde ebenfalls mit dem Opus Klassik ausgezeichnet. Manacorda ist ein vielgefragter Operndirigent: Er leitete Mozarts Da-Ponte-Trilogie am Theater an der Wien und am Brüsseler Théâtre Royal de la Monnaie; 2019 stellte er sich mit Glucks Alceste an der Bayerischen Staatsoper vor und 2020 mit Mozarts Entführung aus dem Serail an der Wiener Staatsoper. Die New Yorker Metropolitan Opera verpflichtete ihn für Mozarts Figaro, die Dresdner Semperoper für Webers Freischütz und das Londoner Royal Opera House für Verdis La traviata und Bizets Carmen. 2024/25 ist er mit dem Figaro am Opernhaus Zürich zu Gast und mit Debussys Pelléas et Mélisande an der Opéra national de Paris. Im Konzertbereich arbeitete Manacorda mit der Sächsischen Staats­kapelle Dresden, den Berliner Philharmonikern, dem Royal Stockholm und dem Helsinki Philharmonic Orchestra, dem Symphonie­orchester des Bayerischen Rundfunks und dem Orchestra Nazionale dell’Accademia
di Santa Cecilia zusammen. 2023/24 dirigierte er auch das Gewandhausorchester Leipzig und das SWR Symphonieorchester.

August 2024